Behandlungsmöglichkeiten und Behandlungsablauf


Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Aktive Bewegungsübungen:
Sie schulen die Koordination und Tiefensensibilität, helfen beim Aufbau von Muskeln und Kondition. Angewandt werden hier das Körperband, Parcours, Balanceübungen, Wackelbrett, Ausdauertraining und Propriozeptives Training.
Zudem gibt es für den Muskelaufbau aktive Bewegungsübungen gegen Widerstand.
Hier wird mittels isometrischer Übungen, Mattentraining, Wasserlaufband und Theraband gezielt Muskulatur aufgebaut.

Dorn-Therapie
Bei der Dorn-Therapie handelt es sich um eine sanfte, manuelle Form der Wirbelsäulenbehandlung. Bei dieser Therapieform wird das gesamte Skelett wieder „ins Lot“ gebracht, also die richtige Statik des Skeletts wieder hergestellt.
Ähnlich einem Haus, das auf einem schiefen Fundament stehend schnell Risse bekommt, reagiert der Körper mit Wirbelfehlstellungen auf ungleich lange Beine oder Beckenschiefstände.
Nur mit Hilfe der Hände des Therapeuten werden Beinlängendifferenzen ausgeglichen und Wirbelblockaden gelöst.
In der Dorn-Therapie wird immer von Blockaden gesprochen, egal ob es sich um Wirbelverschiebungen handelt oder um die tatsächliche Blockade des ISG-Gelenkes.
Die Therapie ist sanft, da nicht mit ruckartigen Bewegungen und langen Hebeln gearbeitet wird, wie in der Chiropraktik. Sanft bedeutet aber nicht schmerzfrei! Das Lösen von Blockaden kann für den Patienten kurzfristig schmerzhaft sein, wobei der Schmerz von den menschlichen Patienten als „guter Schmerz“ definiert wird.

Breuss-Massage
Hierbei handelt es sich um eine Bandscheibenregenerationsmassage. Diese Massage dient der Streckung der Wirbelsäule und der Entlastung der Bandscheiben. Ich wende diese Massageform vor oder nach der Dorn-Therapie an.

Elektrotherapie
Ich arbeite mit niederfrequentem Strom in Form von TENS (Transkutane elektrische Nervenstimulation). Dabei handelt es sich um eine von Nebenwirkungen freie, den Körper schonende Methode zur Bewältigung von Schmerzen. Sie lindert Schmerzen durch die Übertragund von elektrischen Impulsen auf die unter der Haut liegenden Nervenfasern, Diese Fasern sind die Leitbahnen für Sinneswahrnehmungen wie Berührung, Wärme, Druck und Schmerz. TENS kann die Weiterleitung der Schmerzempfindung auf diesen Nervenfasern beeinflussen. Durch Regulierung der Impulsfrequenz und der Impulsbreite ist TENS zudem wertvoll bei Lähmungen, Inkontinenz, akuten oder chronischen Schmerzzuständen, zum Muskelaufbau und zur Überprüfungen der Nervenfunktionen.

Hydrotherapie
Hierbei handelt es sich um die Therapie mittels Wasser.
Angewandt als Wickel, Angüsse oder Kneipp´sche Güsse regen sie die Durchblutung bei Kreislaufschschwäche an und führen zu einer Tonuserhöhung der Muskulatur.

Manuelle Lymphdrainage
Da das Unterhautfettgewebe, unter dem das Lymphsystem liegt, im Gegensatz zum Menschen bei Pferden sehr dünn ist, ist die Lymphdrainage beim Pferd besonders effektiv. Auch beim Hund lässt sie sich gut anwenden.
Mittels bestimmter Griffe wird der Abfluss der Lymphe deutlich gesteigert, weil Lymphgefäße, die sich überall im Gewebe befinden, zur Arbeit angeregt werden.
Indikationen sind unter anderem chronische Phlegmonen, Ödeme und Schwellungen nach Verletzungen sowie dicke Beine (nach langen Stehen in der Box oder auch kreislaufbedingt).
Nach Operationen und Verletzungen kommt es durch Lymphdrainage zur schnelleren Regeneration und Wundheilung. Hier kann sie auch zur Schmerzlinderung eingesetzt werden.
Auch alte Verletzungen und hartes Narbengewebe sollten behandelt werden.
Diskutiert wird auch, ob die Lymphdrainage bei akuter Rehe für eine Verbesserung durch vermehrten Abtransport von Giftstoffen sorgt.

Magnetfeld-Therapie
Im Gegensatz zu „normalen“ Magnetfelddecken ist die Wirkung bei pulsierenden Magnetfeld (PMF) wissenschaftlich erwiesen.
Zum Einsatz kommt eine Magnetfelddecke, die der Tierbesitzer problemlos Zuhause selbständig einsetzen kann. Durch unterschiedliche Therapie-Programme hilft die Decke bei:
Gelenkerkrankungen, Wundheilung, Stärkung des Immunsystems, Heilung von Knochenbrüchen sowie bei akuten und entzündlichen Prozessen oder Bewegungsmangel, Apathie, Kreislaufschwäche („Senior Tier“) und bei Wirbelsäulensyndrom (Teckellähme), Stoffwechselstörungen, Rehabilitation.

Massage
Die Massage ist eine Technik, mit der auf Haut, Unterhaut und Muskulatur Einfluss genommen wird.
Neben den Griffen der klassischen Massage biete ich Vibrationsmassage, Bindegewebsmassage, Faszientechnik, Friktionen, myotensive Massage und Kolonmassage an.
Eine Massage wirkt durchblutungsfördernd, löst Verspannungen, fördert den Abtransport von Giftstoffen aus dem Gewebe und die Zufuhr von Sauerstoff und Nährstoffen in das Gewebe. Sie kann Muskeln zum Anspannen oder Entspannen bringen, Schmerzen lindern, Verklebungen lösen (wie sie zum Beispiel um Narben entstehen) und hat einen Einfluss auf das psychische Wohlbefinden des behandelten Tieres.
Viele Gelenkblockaden, besonders der Wirbel, entstehen durch verkürzte Muskulatur. Ein Reponieren („Einrenken“) von Wirbeln ist dann meist sinnlos, da die Muskeln die Gelenkteile wieder zurück in die falsche Position führen.
Eine Massage geht immer allen Mobilisationen voran!

Muskeldehnung
Durch Dehnung von Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenkkapseln wird der Bewegungsradius der Gelenke bzw. der Raumgriff der Gliedmaße erhöht. Dadurch wird der Gelenkknorpel geschont und durch die freiere und leichtere Beweglichkeit wird die gesamte Bewegungskoordination verbessert.
Verklebungen und Verspannungen in der Muskulatur werden gelöst, die Durchblutung angeregt.
Dehnungen dienen auch der Erkennung von Muskelverkürzungen, Gelenkblockaden und Steifheiten.

Propriozeptives und Sensumotorisches Training
Dient der Verbesserung der Körperwahrnehmung, so dass die Muskeln zum richtigen Zeitpunkt kontrahieren um das Gelenk zu stabilisieren. Es soll die Wiedererlangung eines physiologischen Bewegungsablaufs erreicht werden.

Propriozeptives Training: Dabei werden die Sensoren angesprochen, die die Stellung und Bewegung des Körpers im Raum wahrnehmen.

Taktiles Sensumotorisches Training: Es werden taktile Reize ausgelöst, um dem Tier Informationen über Körperteile zu vermitteln, die nicht in seinem Blickfeld liegen.

Stresspunktmassage
Bei der Stresspunktmassage werden gezielt Trigger-/Schmerzpunkte behandelt. Das sind Ödeme innerhalb eines Muskels, die verhärten und so zu festen Knoten (Myogelosen) werden. Diese entstehen an typischen Stellen, können sich von alleine nicht wieder lösen und haben meist Schmerzen und Bewegungseinschränkungen zur Folge, weil sie die Funktion des Muskels beeinträchtigen.
Oft sind Stresspunkte Ursache für Taktfehler und unklare Lahmheiten und Widersetzlichkeiten bei Pferden. Nach der Stresspunktmassage kann meist schon ein deutlich verbessertes Gangbild festgestellt werden.
Stresspunkte können meist innerhalb von ein bis drei Therapien gelöst werden. Wichtig ist auch die Abklärung der Ursache für die Entstehung der Myogelosen. Auch vorbeugend sollten Stresspunkte therapiert werden – sie sind immer eine Warnung, dass im Bewegungsablauf etwas nicht stimmt oder nicht gestimmt hat. Die Rolle von Stresspunkten für viele Leiden, besonders an den Vordergliedmaßen, wie Sehnenverletzungen und Hufrolle wird diskutiert. Bei Hunden deuten ebenfalls Stresspunkte an bestimmten Stellen auf Probleme in anderen Bereichen hin.

Tapping
Aktivierung bzw. Reizung von Nerven und Gewebe bei Sensibilitätsstörungen und schlaffen Lähmungen.

Thermotherapie
Durch Wärme mittels Infrarot, Körnerkissen oder Wärmepackungen wird das Gewebe vermehrt durchblutet, der Stoffwechsel angeregt und durch die Entspannung der Muskulatur kommt es zu einer Entschmerzung.
Durch Kälte durch Kältepackungen, Einreibungen oder gefrorenen Wattepolster kommt es zu einer sofortigen Entschmerzung und sorgt im Anschluss daran für eine langanhaltende, starke Durchblutung.
Länger eingesetzt kann sie unter tierärztlicher Absprache zur Entzündungs- oder Ödembehandlung eingesetzt werden.

Welche Voraussetzungen müssen vorhanden sein?

Ohne die Diagnose eines Tierarztes kann keine Behandlung erfolgen, da die Kontraindikationen ausgeschlossen sein müssen. Daher hole ich mir - nach Zustimmung des Patientenhalters - eine „Überweisung“ vom Tierarzt ein, indem ich mich mit dem Tierarzt vorab oder nach der ersten Sitzung in Verbindung setze und mir eine schriftliche Überweisung (Link Überweisung) ausfüllen und zusenden lasse.


Behandlungsablauf

Bei der ersten Sitzung erfolgt eine ausführliche Befundaufnahme (Anamnese) und Halterbefragung. Danach erfolgt die Erstellung eines individuellen Therapieplanes (abgestimmt auch auf die Behandlungsziele des Tierarztes).

Die individuelle Behandlungsphase wird stets an die Fortschritte des Tieres neu angepasst. Die Dauer der Behandlung ist abhängig von Art und Schwere der Erkrankung.

Im Sinne der Prävention und bei der Behandlung chronisch erkrankter Patienten ist eine dauerhafte Behandlung in regelmäßigen Abständen sinnvoll.

Wichtig ist die aktive Mitarbeit des Tierhalters, um größtmögliche Erfolge zu erzielen.